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Eheaar Bousska vor "ihrem" Bezirksmuseum

Ehepaar Bousska: Museologin Dr. Vladimira Bousska und Gatte, Kustos Hans Werner Bousska 

 

BEZIRKSMUSEUM MEIDLING

BESUCH am 2024 04 06 

Die Tatsache, dass jeder Wiener Bezirk über ein eigenes Bezirksmuseum verfügt, ist weltweit einzigartig. Dazu kommt, dass das Bezirksmuseum in Meidling 2023 sein 100-jähriges Bestehen feierte und damit das älteste Bezirksmuseum Wiens ist. 

Die zu diesem Anlass zusammengestellte Jubiläumsschau läuft noch bis 18.12. 2024 und war mit ein Grund für den ChC Gralis, wieder „unser“ Museum zu besuchen und eine Führung zu genießen, ein weiterer, den Kontakt zum Ehepaar Bousska aufrecht zu erhalten, sind wir doch schon viele Jahre lang im Kontakt.

1987 übernahm die Museologin Dr. Vladimira Bousska die Leitung des Museums, ihr Gatte Hans Werner ist als Kustos tätig. Zu unserem Bedauern konnte Frau Dr. Bousska – krankheitsbedingt – nicht teilnehmen, Kustos Hans W. Bousska führte zwar alleine, jedoch souverän durch die Schau, ein Telefonat mit der kranken Gattin zu Beginn beruhigte ihn sichtlich.

KUSTOS HANS W. BOUSSKA

Nach kurzer Begrüßung war das künstlerisch veränderte Meidlinger Wappen nach dem Eingang die erste Erklärung wert, unterscheidet es sich doch eindeutig vom offiziellen Wappen, welches einen viergeteilten Schild mit Herzschild zeigt. Der Künstler hat alle Elemente in einer Ebene angeordnet und wohl aus Symmetriegründen ein zusätzliches Element – den Hundsturm – eingebaut.

KÜNSTLERISCH BEARBEITETES WAPPEN MEIDLINGS

Im Eingangsbereich konnten wir weiters eine geographische Darstellung des Bereiches Meidling und Umland bewundern, die nur spärliche Besiedelung und die noch vorhandenen Stadtmauern anzeigte. Kleinere Bilddarstellungen vom unregulierten Wienfluss und Brücken über selbigen führten in die Abteilung frühester Funde – in die Zeiten des Mammuts und der Steinbeile – zurück und gipfelten in der Präsenz der Römer in Meidling. 

Ein thematisch nach Handwerksberufen unterteilter Meuseumsabschnitt brachte alte Handwerke – wie Perlmuttdrechsler – zur Geltung, 

beherbergte zusätzlich auch Ausstellungsstücke der Tischler- und Schlosserzunft, wobei eine besondere Zunfttruhe aus dem Besitz der Landesinnung Wien der Lederwarenerzeuger, Taschner, Sattler und Riemer aus 1733 nun als Dauerleihgabe im Bezirksmuseum Meidling ihre Heimat gefunden hat. 

ZUNFTTRUHE SATTLER 1733 Dauerleigabe

 

 

 

Ergänzend liegt ein Schutzpatent mit der Unterschrift von Kaiserin Maria Theresia bei. 

Die rund eineinhalb Stunden dauernde Führung gewährte auch Einblicke in die Ausstattung früherer Wohnzimmer und Küchen, die einigen Besuchern oftmals „das kenn ich noch von uns daheim“ entlockte.

UNIFORM DER GATTERHÖLZLER

 

 

 

Wäschemangel – eine Art Bügelgerät – , die Uniform der Gatterhölzler samt „Zipf“, das Meidlinger Theater, an dem sich einst auch Ferdinand Raimund versuchte, eine Erinnerungsecke für begnadete Dichter und Kabarettisten, eine für den historischen Verein Wacker Wien, alle liebevoll gestaltet, hinterließen eine beeindruckenden Gesamtwirkung auf alle Teilnehmer.

 

 

Der rund 550 Meter lange Fußmarsch zum Gasthaus Maria, einem Urmeidlinger Beisl mit entsprechender Gästeszene und Wiener Küche zu vernünftigen Preisen, verhieß den ausgedörrten Museumsbesucher eine gastronomische Erleichterung und Labung und so war es auch.

Die ganz Harten organisierten sich spontan noch zu einem Budenabend als Ausklang, der auch Gelegenheit bot, die zweite Sitzung der Stiftungsfestkommission abzuhalten. Die aus der Sitzung resultierenden Erkenntnisse und Beschlüsse stehen allen interessierten Bundesbrüdern auf Wunsch zur Verfügung (PDF-Dokument).

Abschließend möchten sich die Teilnehmer dieser Veranstaltung bei Kustos Hans Werner Bousska für die Führung bedanken und seiner Gattin, Frau Dr. Bousska die besten Genesungswünsche  übermitteln und stimmen mit einem alten Farkas-Spruch überein: „schau´n Sie sich das an!“

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